Besondere Gefahr für ungeborene Kinder und Frühchen

Offensive gegen das Zytomegalie Virus (CMV) in Leipzig

Bei Schwangeren kann das Virus auf das ungeborene Kind übertragen werden.

Die gute Nachricht zuerst: Für die meisten Menschen ist eine CMV-Infektion (Zytomegalie) harmlos. Sie bleibt sogar oft unbemerkt oder es entwickeln sich nur Erkältungssymptome. Dies gilt aber leider nicht für jeden: Menschen mit einer schwachen Immunabwehr können schwere Verläufe erleiden. Darüber hinaus kann eine Infektion während der Schwangerschaft das ungeborene Kind gefährden.

Dr. Dr. med. Hans-Detlev Stahl
Facharzt für Innere Medizin
Dr. Stahl leitet mit AmBeNet eines der führenden Studienzentren der Region Leipzig.

Oft tragen die Betroffenen das Virus jahrelang unbemerkt in sich. In Studien geht man heute davon aus, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung eine CMV-Infektion durchgemacht hat und somit Virusträger ist. Ist das Virus aktiv, so erfolgt die Ansteckung leicht über eine Tröpfcheninfektion, beispielsweise durch Speichel, Blut, Urin oder auch Muttermilch. Gerade Kinder geben das Virus sehr leicht weiter, da sie oft größere Virusmengen ausscheiden. Dies begünstigt die Übertragung in Familien, aber auch in Kindertagesstätten und unter Gleichaltrigen.

Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus passiv im Körper des Betroffenen, kann aber selbst nach Jahren wieder aktiviert werden und erneut zu Ansteckungen führen.

Woran erkenne ich eine Infektion?

In aller Regel kann man die Infektion kaum selbst erkennen da sie weitgehend symptomfrei abläuft. Treten doch Symptome auf, so sind sie tatsächlich kaum von einer normalen Erkältung oder Grippe zu unterscheiden.

Bei immunschwachen Menschen können die Symptome aber umso dramatischer sein: Lungenentzündungen und Leberschäden sind möglich. Wenn der Virus die Netzhaut angreift kann dies sogar zur Erblindung führen.

Schwangere Frauen sind insbesondere gefährdet da eine Infektion zur falschen Zeit das ungeborene Kind schädigen kann: Hörschäden sowie schwere körperliche und geistige Behinderung sind mögliche Folgen. Während der Schwangerschaft kann der Status der werdenden Mutter durch Blutuntersuchungen überprüft werden. Ein direkter Schutz des ungeborenen Kindes ist aber nur durch Vorbeugung und Vermeidung von Risiken möglich.

Wie kann ich einer Ansteckung vorbeugen?

Da sich das Virus über die Körperflüssigkeiten überträgt, ist für gefährdete Personen der Kontakt hiermit besonders problematisch. Gründliches Waschen der Hände mit Seife und Händedesinfektion nach jedem Kontakt sind empfohlen. Insbesondere Kleinkinder scheiden das Virus in größerer Menge aus. Daher ist besonders bei der Kinderpflege (Waschen, Wickeln, Füttern etc.) Vorsicht geboten. Grundsätzlich sollte, wie bei vielen anderen Viren auch auf das Teilen von Besteck und Trinkgefäßen verzichtet werden.

Das Einhalten dieser Vorsichtsmaßnahmen ist vor allem für schwangere Frauen wichtig, die viel Kontakt mit Kindern haben, sei es in der eigenen Familie oder beruflich, beispielsweise in einer Betreuungseinrichtung. Jedoch ist gerade das Vermeiden von engen Kontakt mit Kleinkindern für Mütter, die ihr zweites Kind erwarten, kaum umsetzbar. Daher stecken sich die meisten Schwangeren bei gesunden, virusausscheidenden Säuglingen bzw. Kleinkindern an.

Eine sichere Möglichkeit sich vor CMV-infektionen zu schützen gibt es in dem Sinne noch nicht.

Aus diesem Grund wurde bereits im Jahr 2000 die Entwicklung eines Impfstoffes zum vorbeugenden Schutz vor einer CMV-Infektion von dem amerikanischen Institute of Medicine der Kategorie 1 d.h. der höchsten Priorität zugeordnet. Nach über 20 Jahren ist ein solcher Impfstoff nun entwickelt worden und wird derzeit in einer letzten Studienphase vor der Marktzulassung erneut auf Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft.

 


AmBeNet - Hausarztpraxis und Klinisches Prüfzentrum in Leipzig

Wir verstehen uns als neuen Typ von Hausarztpraxis. Ein herausragendes Ziel unserer Arbeit als Fachärzt*innen für Innere Medizin ist die Förderung der Gesundheitskompetenz unserer Patient*innen und deren Gesundheitsvorsorge (Präventionsmedizin, Impfen). Zusätzlich bieten wir unseren Patient*innen die innovativsten Behandlungsansätze für allgemeinmedizinische Erkrankungen im Rahmen von internationalen klinischen Prüfungen an. Der verantwortliche Prüfarzt ist Dr.Dr.med. Hans-Detlev Stahl, Facharzt für Innere Medizin, der durch weitere 4 Prüfärztinnen und 6 Studienassistentinnen unterstützt wird.

Dr. Dr. med. Hans-Detlev Stahl
Facharzt für Innere Medizin

Dr. med. Lena Rothe
Fachärztin für Innere Medizin

Zum Schutz des ungeborenen Lebens bei einer zukünftigen Schwangerschaft wird aktuell eine Impfstudien gegen das Zytomegalievirus (CVM) angeboten.

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Für eine medizinische Studie zur klinischen Prüfung eines CMV-Impfstoffs suchen wir

  • Gesunde Frauen
  • zwischen 18 und 40 Jahren,
  • die weder schwanger sind, noch eine Schwangerschaft in den nächsten 9 Monaten planen.
  • Weiterhin sollte bei Teilnehmerinnen, die älter als 20 Jahre sind, regelmäßiger Kontakt mit Kindern unter 5 Jahren bestehen.
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