Typ-1-Diabetes - Symptome, Formen, Medikamente und Therapie

Typ-1-Diabetes ist eine Form der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus, die auf einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse beruht. In diesem Artikel geben wir nicht nur einen kurzen Abriss über mögliche Auslöser der Krankheit, sondern berichten auch über gängige Medikationen und Therapiemöglichkeiten und liefern einen Ausblick über die künftige Forschung. 

Allgemeine Informationen

Typ-1-Diabetes

Diabetes ist seit Jahren auf dem besten Weg zur Volkskrankheit. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2017 etwa acht Millionen Patienten aufgrund der Stoffwechselkrankheit behandelt. Hinter dem Diabetes mellitus – so die offizielle Bezeichnung – verbirgt sich eine Störung des Insulinhaushalts im Körper. Durch zu wenig oder gar kein Insulin kann der aufgenommene Zucker nicht verarbeitet werden und wird deswegen mit dem Urin wieder ausgeschieden. Gemäß der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) wird der Diabetes in mehrere Kategorien unterteilt. Diese Klassifizierungen bestimmen maßgeblich die Behandlung, die Medikamente, den Umgang und mögliche Therapien.

Kategorien und Hintergründe von Diabetes

Von allen Diabetesarten (E10 – E14) treten der Typ-2-Diabetes (E11, nicht insulinabhängig) und der Typ-1-Diabetes (E10, insulinabhängig) am häufigsten auf. Während der Typ-2-Diabetes das körpereigene Insulin nicht verarbeiten kann, handelt es sich beim Typ-1-Diabetes um eine Autoimmunstörung. Das Immunsystem schädigt jene Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren. Sind nahezu alle Zellen zerstört, kann der Zucker nicht mehr verarbeitet werden, was letztlich einen Anstieg des Blutzuckers im Blut nach sich zieht. Unbehandelt kann dieses Krankheitsbild bis zum Koma führen.

Auslöser können nur vermutet werden

Einen speziellen Auslöser für diese Autoimmunerkrankung gibt es nicht. Vielmehr geht die Wissenschaft heute davon aus, dass der Typ-1-Diabetes von mehreren verschiedenen Faktoren verursacht wird. Als sicher gilt, dass genetische Veränderungen an den Chromosomen ein Teil des Problems sind. Auch eine ganze Reihe von äußeren Auslösern begünstigen den Typ-1-Diabetes. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen der Atemwege Neugeborener, eine Entbindung per Kaiserschnitt (kann die Darmflora des Kindes negativ beeinflussen) oder auch der mit der Nahrung aufgenommene Hemmstoff Bafilomycin.

Behandlung und Medikamente

Therapie und Medikamente

Bei der Behandlung geht es im Wesentlichen darum, dem Körper das fehlende Insulin künstlich zuzuführen. Am häufigsten erfolgt eine sogenannte konventionelle Insulintherapie, bei der das Insulin mehrmals pro Tag (ohne vorherige Kontrolle des Blutzuckers) zu regelmäßigen Zeitpunkten gespritzt wird. Wird der/die Betroffene dagegen intensiv therapiert, wird etwa alle zwölf Stunden ein Dauer-Insulin gespritzt. Vor dem Essen wird dann der Blutzucker ermittelt und das eventuell fehlende Insulin ergänzt. Vor allem bei jungen bzw. sehr aktiven Personen kommt auch eine Insulinpumpe zum Einsatz, die den Blutzucker misst und das Hormon bedarfsorientiert in das Bauchgewebe abgibt.

Ferner erfordert der Typ-1-Diabetes neben der Anpassung der Ernährung oft auch zusätzliche Medikamente, die alle hauptsächlich den Blutzuckerspiegel senken bzw. normalisieren. Außerdem wirken die Medikamente noch weiteren Erkrankungen oder Risiken entgegen. Zu nennen wären zum Beispiel „Simvastatin“ (vermindert das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkt), „Carbamazepin“ (vorbeugend gegen Depressionen, Psychosen und epileptische Anfälle) und „Delix“ (Entlastung von Herz und Herzkranzgefäßen). Alle diese Medikamente sind rezeptpflichtig, die Einnahme muss individuell auf das Krankheitsbild und den Gesundheitszustand des Patienten abgestimmt werden.

Heilung in der Zukunft?

Eine endgültige und vollständige Heilung des Typ-1-Diabetes ist aktuell noch nicht möglich. Betroffene können aber mit einigen Maßnahmen ein beinahe normales Leben führen, indem sie die Krankheit „in Schach halten“. Als bester Ansatz gilt heute eine Kombination aus geregelter Insulinzufuhr, Medikamenten, einer kontrollierten Ernährung (BE bzw. KE) und Bewegung.

Die Forschungen in diesem Bereich haben unterschiedliche Ansätze. So wird beispielsweise versucht, das Immunsystem gezielt zu beeinflussen. Auch ein Ersatz defekter Betazellen durch Spenderzellen vom Schwein ist angedacht. Weitere Forschungsansätze gehen in die Richtung eines genetischen Impfstoffes und zu einer Nachzüchtung von Insulin produzierenden Zellen, die in den Langerhans-Inseln entdeckt wurden.

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